Berthold Henke: Vom Fußballtorwart zum Zahnarzt
Was könnte einen Torwart des Helmstedter Sportvereins dazu veranlasst haben, Zahnarzt zu werden? Wo gäbe es Gemeinsamkeiten? Torwart und Zahnarzt müssen versuchen, den Kasten, sei es das Tor oder den Mund, sauber zu halten, in dem sie auch in die äußersten Ecken und Winkel kommen; weder Ball noch Erreger dürfen eindringen. Sowohl Fein- und Grobmotorik als auch kräftige dehnbare Muskeln sind für die Ballabwehr und das Zähneziehen erforderlich; ebenso eine schnelle Auffassungsgabe, keiner darf auf den Kopf gefallen sein. Eine hünenhafte Gestalt und zupackende Pranken mögen für einen Torhüter wichtig sein, aber sind große Hände nach landläufiger Meinung für einen Zahnarzt nicht eher hinderlich? Wären zarte Künstlerhände, wie die des Geigenvirtuosen David Garrett nicht besser geeignet? Weit gefehlt. Man ist immer wieder überrascht, wenn man sieht und spürt, wie gefühlvoll und überaus vorsichtig sie, die Hände des Berthold Henke, Zahnarzt in Emmerstedt, ihr Werk beherrschen. Als Fußballfan kennt man ihn doch nur mit Torwarthandschuhen und eben war er, der Zahnarzt, gerade mit Mundschutz verkleidet und mit Gummihandschuhen an den Händen in deinem Mund. Der Sache muss man auf den Grund gehen.